Kaffee ist ein Genuss, aber auch eine Wissenschaft. Der Geschmack von Kaffee hängt bekannterweise von vielen Faktoren ab – wer aber glaubt, dies beträfe nur den Mahlgrad oder die Brühtemperatur, irrt sich. Die Unterschiede im Geschmack entstehen bereits viel früher, nämlich beim Anbau der Kaffeepflanze.
Kaffee schmeckt nicht überall gleich. Das liegt an den unterschiedlichen Bedingungen in den Ländern, in denen Kaffee produziert wird. Das Klima, die Anbauhöhe, die Lichtverhältnisse und die Bodenbeschaffenheit beeinflussen seinen Geschmack mindestens ebenso, wie die Zubereitung. Aber auch die Herstellungsweise hat Einfluss auf den Geschmack des Kaffees.
Kaffeeanbau auf der ganzen Welt

Kaffee wird in vielen Ländern angebaut. Die Kaffeepflanze gedeiht in den meisten Ländern der Erde, aber der Kaffeeanbau findet hauptsächlich in Afrika, Südamerika und Asien statt.
In Afrika wird Kaffee vor allem in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda angebaut. Die Kaffeepflanzen wachsen hier auf Höhen zwischen 1.500 und 2.400 Metern über dem Meeresspiegel. Die Böden bestehen aus Lehm oder Schotter und sind hier sehr fruchtbar, womit sie sich für den Kaffeeanbau gut eignen. Die Ernte erfolgt meist im März und April. Die Kaffeebohnen aus Afrika haben einen fruchtigen Geschmack mit Noten von Erdbeeren, Bananen und Honig. Der Kaffee wird dadurch besonders cremig und weich.
Nordamerika setzt sich aus sehr unterschiedlichen Regionen zusammen, jede davon mit eigenen klimatischen Bedingungen und daher auch anders schmeckendem Kaffee.
In den USA wird Kaffee vor allem in Kalifornien angebaut. Dort herrscht ein trockenes, subtropisches Klima mit heißen Sommern und milden Wintern. Kalifornischer Kaffee schmeckt fruchtig und süß. Er wird meist aus Arabica-Bohnen hergestellt und hat einen niedrigen Säuregehalt.
Mexiko ist das größte Kaffeeproduzentenland in Nordamerika. Hier wird Kaffee vor allem an der Pazifikküste angebaut. Die Kaffeekultur ist in Mexiko schon sehr alt und die mexikanischen Kaffeesorten genießen einen guten Ruf. Die Kaffeebauern in Mexiko verwenden häufig traditionelle Arten der Kaffeeernte und beim Verarbeiten des Kaffees. So entsteht ein besonders aromatischer Kaffee, der oft nach Orangen oder Zitronen schmeckt.
In Mittel- und Südamerika wächst die Kaffeepflanze auf Höhen zwischen 600 und 2.000 Metern. Die Böden sind dort meist kalkhaltig und das Klima tropisch bis subtropisch. Die Kaffeepflanzen wachsen hier in der Natur meist in Mischkulturen mit anderen Pflanzen, was dem Kaffee ein besonders Aroma verleiht. Die Ernte erfolgt von Januar bis April und wird meist von Hand durchgeführt, da die Bäume sehr dicht stehen und die Bohnen nur von Hand erreicht werden können. Der Kaffee aus Südamerika hat ein besonders intensives Aroma mit Noten von Schokolade und Nuss.
Eine besondere Erwähnung verdient Brasilien, da es nicht nur das größte Land Südamerikas, sondern auch den weltweit größten Kaffeeproduzenten darstellt. Der brasilianische Kaffee zeichnet sich durch einen etwas milderen Geschmack mit leicht süßlichen Noten aus. Die Arabica-Bohnen kommen vor allem aus den Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und Paraná.

Auch in Asien wird seit Jahrhunderten Kaffee angebaut. Vor allem in Indonesien und Vietnam stellt er einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Die Anbaugebiete liegen in den Hochlagen der Berge, wo es kühl und feucht ist. Das schmeckt sich auch in den Kaffeesorten wieder, die in Asien angebaut werden. Sie sind meist sehr fruchtig und kräftig im Geschmack.
Aber welcher Kaffee schmeckt denn nun am besten?
Wie nun klar sein sollte: Kaffee schmeckt aus verschiedenen Ländern unterschiedlich, da die Böden, das Klima und die Methoden der Kaffeeproduktion variieren. Am besten schmeckt er, wenn er aus einer Region kommt, in der Kaffeeanbau Tradition hat. Einen eindeutigen Gewinner kann es aber – zum Glück – nicht geben, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Genieße also den Kaffeeanbau aus den verschiedensten Regionen weltweit und entscheide selbst, welcher Kaffee dir am besten schmeckt!